Der Klimawandel ist nichts, das spurlos an uns vorbei geht. Schon seit vielen Jahren wird immer wieder gesagt, dass etwas gegen den Klimawandel unternommen werden muss. Langsame Schritte wurden eingeleitet. Doch jetzt muss es langsam drastischere Maßnahmen geben. Klar ist: einer alleine, kann nichts ändern. Natürlich müssen Deutschland und alle anderen Länder auf der Welt konkrete Pläne schnell umsetzen. Doch auch wir als Bürger können unseren kleinen Teil dazu beitragen. Denn viele einzelne zusammen können ebenfalls Großes bewirken!
Die Erderwärmung steigt schneller
Wie einige von euch bestimm schon wissen, liegt Julienne Nachhaltigkeit am Herzen. Und es sollte auch jedem anderen Menschen wichtig sein. Die Folgen, die durch die Menschen verursacht werden, sind gravierend. Und dabei möchten wir doch die Erde an die nächste Generation weitergeben oder?
Am 09. August 2021 hat der Weltklimarat (IPCC) eine neuen Sachstandsbericht veröffentlicht. Die Prognosen von 2018 sind nun überholt. Statt des zuvor prognostizierten Jahr 2040 wird die Erderwärmung von 1,5 Grad bereits 2030 erreicht werden. Jetzt müssen Taten folgen!
Und dazu kann jeder von uns einen Teil beitragen. Es gibt viele Wege, seinen Alltag nachhaltiger zu gestalten. Das Einzige, was du tun musst, ist, deine Komfortzone zu verlassen. Einfach mal über den eigenen Schatten springen — ist gar nicht so schwer, wenn du es dich das erste Mal getraut hast. Die Regierung entwickelt schon seit längerem Konzepte, um die Nachhaltigkeit voranzutreiben. Dies sind allerdings längere Prozesse. Doch fang du doch heute schon an, ganz unabhängig von der Rechtslage!
Einkauf planen und weniger Plastik
Julienne hat ein paar Tipps für dich, wie du deinen Alltag nachhaltiger gestalten kannst. Manche Sachen davon sind leichter umzusetzen als andere. Das ist genauso klar wie, dass manche Tipps davon mehr Auswirkungen haben als andere.
Lass uns doch mal mit etwas Kleinem anfangen: du kannst versuchen Lebensmittel bewusster einzukaufen. Dabei ist es wichtig, dass du darauf achtest, woher die Produkte stammen. Gerade bei Obst und Gemüse solltest du unbedingt auf das Herkunftsland achten. Und, wenn möglich, auch auf Bio- und Öko-Siegel. Eine Mango aus Südamerikahinterlässt durch ihren Transportweg einen viel größeren ökologischen Fußabdruckals zum Beispiel die Erdbeeren aus Hessen. Natürlich aber auch nur, wenn diese momentan Saison haben. Denn dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auf dem Feld gewachsen sind und dann nur einen kurzen Transportweg hatten.
Außerdem ist es immer ratsam, dass du deinen Einkauf planst. Überleg dir vorher was du brauchst und wieviel. Das ist wichtig, damit du keine Lebensmittel verschwendest. Denn diese wurden dann umsonst angebaut. Die verwendeten Ressourcen und die Energie sind unnötiger Weise verschwendet worden.
Das Thema Plastik ist vermutlich schon einigen von euch bekannt. Vor allem eben Einweg-Produkte aus Plastik. Bei der Produktion werden endliche Ressourcen, wie Roh- oder Erdöl, benötigt und natürlich eine Menge Energie. Und wozu? Damit die Tüte oder der Kaffee-Becher nach einmaligem Benutzen im Müll landet. Doch auch dafür gibt es inzwischen schon einige Alternativen. Zum einen kannst du deine eigenen Boxen mitnehmen und dir an der Fischtheke oder beim Metzger die Lebensmittel dort einpacken lassen, statt sie in Plastik eingewickelt zu bekommen. Ebenso kannst du einen Jutebeutel mitnehmen und damit deinen Einkauf transportieren.
In der Gastronomie gibt es natürlich eine Menge dieser Einweg-Produkte. Doch auch dafür gibt es Alternativen. Du kannst zum Beispiel dein Essen in einer unserer Julienne Mehrwegschalen bestellen und diese dann wieder zurückgeben. Es handelt sich dabei um Mehrwegschalen, die unseren Kreislauf mindestens 200-mal durchlaufen können. Das ist so viel besser als Einweg-Plastik!
Planetary health diet
Wir bleiben nochmal bei dem Thema Lebensmittel und essen. Es gibt nämlich noch mehr, worauf du achten kannst. Eine Idee beinhaltet die planetary health diet. Diese Studie wurde von der Fachzeitschrift Lancet zusammen mit dem Stockholm Resilience Centre — einem unabhängigen Forschungsinstitut — durchgeführt und im Jahr 2019 veröffentlicht. Die sogenannte EAT-Lancet-Kommission besteht aus 37 ForscherInnen aus 16 Ländern. Ziel dieser Studie und der darauf entwickelten planetary health diet ist es, einen gemeinsamen Maßstab für die Umwelt und den Menschen zu schaffen. Außerdem wurde das Augenmerk daraufgelegt, den Menschen eine gesündere Ernährung vorzustellen und gleichzeitig den Planeten zu schonen. Es soll verhindert werden, dass die Ressourcen der Erde aufgebraucht werden.
Somit erarbeiteten sie einen grammgenauen Ernährungsplan. Dieser sieht täglich diese maximalen Durchschnittsmengen und Produkte vor:
- 500 Gramm Gemüse und Obst
- 250 Gramm Milchprodukte
- 225 Gramm Vollkornprodukte
- 125 Gramm Walnüsse und Hülsenfrüchte
- 50 Gramm Fette und Öle
- 50 Gramm stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln
- 43 Gramm Fleisch: aufgeteilt in 14 Gramm rotes Fleisch und 29 Gramm Hähnchen
- 13 Gramm Ei
- 28 Gramm Fisch
- 30 Gramm Zucker
Natürlich kann auf tierische Produkte genauso verzichtet werden. Diese ideale Vorstellung einer Ernährung ist schwer umsetzbar. Täglich umsetzbar ist es nicht. Wenn sich innerhalb einer Woche an die Rahmenangaben gehalten wird, ist das schon gut. Auffällig ist vor allem die geringe Menge an Fleisch- und Milchprodukten. Und das hat auch einen Grund.
Um am Ende diese Produkte zu haben, entstanden vorher bereits eine Menge an CO2. Das liegt daran, dass es viel länger braucht, bis es verwendet werden kann. So eine Kuh muss ja erstmal wachsen. Und vor allem fressen. Die Futterproduktion versuchsacht bereits Treibhausgase.
Bei der Zucht von Kühen, also rotem Fleisch, gibt es noch einen wichtigen Faktor: sie produzieren nämlich Methan während ihrer Verdauung. Und das ist ganz schlecht. Es ist nämlich 25-mal schädlicher als CO2. Somit viel schädlicher für die Umwelt. Außerdem müssen tierische Produkte durchgehend gekühlt werden, damit sie nicht schlecht werden. Auch das benötigt wieder Energie. Also weniger tierische Produkte zu essen, hilft ebenfalls um den Klimawandel zu verlangsamen.
Urlaub, Arbeit und Co.
Doch lasst uns mal den Lebensmittelbereich verlassen. Es gibt nämlich noch mehr, um die Umwelt zu entlasten. Viele fahren bestimmt mit dem Auto zur Arbeit, ins Kino oder zum Shoppen. Ja, manche
Strecken lassen sich anders eher schwer zurücklegen. Aber gerade kürzere Strecken lassen sich doch hervorragend mit dem Fahrrad zurücklegen. Je nachdem wie fit du bist, natürlich auch längere Strecken. Oder greif doch auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurück. Auch die können einen — okay, zugegebenermaßen teilweise — super von A nach B bringen.
Doch noch viel umweltschädlicher als Autofahren ist leider das Fliegen. Klar, anders kommt man schlecht nach Australien oder Mallorca. Doch das Problem ist, dass Flugzeuge total viele Treibhausgase ausstoßen… also versuche wenig zu fliegen. Und vor allem solche Kurzstreckenflüge zu vermeiden. Dazu eignen sich oftmals hervorragend Zugverbindungen an.
Auch bei Klamotten kannst du anfangen nachhaltiger zu sein. Statt jeder Fast Fashion hinterher zu eifern, kannst du Second Hand kaufen. Oder fair trade Klamotten kaufen. Oder einfach gar nichts kaufen, wenn du es nicht wirklich benötigst. Oftmals reichen die Klamotten im Kleiderschrank schon aus. Sind wir doch mal ehrlich: oftmals benötigen wir doch nichts Neues.
Alles was Hygiene angeht, kann ebenfalls nachhaltiger gestaltet werden. Zum einen können Nachfüllpacks gekauft werden. Bei denen wird oft sehr viel weniger Plastik verwendet. Außerdem gibt es auch schon viele Verpackungen, die aus recyceltem Kunststoff produziert werden. Und du solltest darauf achten, dass sich kein Palmöl in der Seife, Shampoo oder Ähnlichem befindet.
Auch Naturkosmetik ist eine Alternative für nachhaltigere Körperpflege. Oder aber einfach selber herstellen. Gerade bei Cremes, Duschgel, Badekugeln, Lippenstiften oder Peelings gibt es im Internet eine Menge Rezepte um diese selber herzustellen. Dann hast du weniger Verpackungsmüll und weißt genau was drinnen ist.
Das Problem an einem Shampoo zum Beispiel ist, dass darin oftmals Silikon enthalten ist. Dieses sorgt zwar dafür, dass deine Haare weich sind, ist aber nur schwer biologisch abbaubar. Gerade beim Duschen gelangt es dann natürlich ins Wasser und kann sich dort dann anreichern.
Wir könnten dieses Rad jetzt immer weiter und weiter spinnen. Denn in jeder Spalte unseres Alltags befindet sich Verbesserungsmöglichkeiten. Egal ob es um die Möbel geht, die zum Beispiel auch aus Bio-Holz hergestellt oder Second Hand gekauft werden können.
Oder die Wandfarbe, die ohne Schadstoffe produziert werden. Du kannst aber auch alte Gemüsesorten pflanzen und diese somit weiterhin erhalten. Außerdem kannst du durch bestimmte Pflanzen Insekten anlocken, das hat auch einen positiven Effekt auf die Umwelt. Oder du kaufst Bücher gebraucht, Fußbälle aus nachhaltigem Material oder, oder, oder. Es gibt so viel.
Doch alles in allem denke ich lässt sich eins mit Sicherheit sagen: alles hat mit Konsum zu tun. Die Masse macht es am Ende. Also versuche dir nicht ständig Neues zu kaufen. Egal, ob es Klamotten, ein Handy oder Bücher sind. Und es lässt sich auch sagen, dass jedes Stückchen Nachhaltigkeit helfen kann. Ja, wir sind schon an einem Punkt angekommen, an dem ein bisschen nicht ganz so viel mehr hilft. Doch bevor du gar nichts tust, tu so viel du kannst. Ein bisschen oder eben so viel wie geht! Hilf mit die Erde zu erhalten! Und das jetzt!
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