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Mehrwegpflicht, Recyclingquoten und mehr — was sich in den nächsten Jahren ändert

Es gibt viele Wege nachhaltig zu handeln. Du könntest dein Auto öfter stehen lassen und Fahrrad fahren. Du könntest im Einkaufsladen darauf achten, woher die Lebensmittel stammen, und dann versuchen möglichst regional und saisonal einzukaufen. Du könntest versuchen diesen Einkauf vorher zu planen, um das unnötige Wegschmeißen von Produkten zu vermeiden. Oder du könntest darauf achten, so wenig Plastik wie nötig zu verwenden. Und das dachte sich auch die Regierung, weshalb es ein paar neue Schritte in Richtung Plastikvermeidung gibt.

So sieht es momentan aus 

Im Jahr 2013 haben der Bund und die Länder ein Abfallvermeidungsprogramm ins Leben gerufen. Hierbei gibt es ein großes Hauptziel und verschiedensteoperative Zieletragen dazu beidieses zu erreichen.

Das Hauptziel ist dem Abfallvermeidungsprogramm des Bundes unter Beteiligung der Länder wie folgt zu entnehmen: „Das Hauptziel der Abfallvermeidung ist die Abkopplung des Wirtschaftswachstums von den mit der Abfallerzeugung verbundenen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.” (BMU)

Um diese operativen Ziele und somit später das Hauptziel zu erreichen, gibt es unzählige Maßnahmen und Möglichkeiten. Diese hier alle aufzuführen, wäre Wucher. Deshalb befassen wir uns mit den Maßnahmen, die bereits im Jahr 2021 umgesetzt wurden. Außerdem mit denen, die im Laufe der nächsten Jahre, umgesetzt werden sollen.

Am 01. Januar 2021 gelten EU-weit verschärfte Exportregelungen. Diese besagen, dass unsortierte und stark verschmutzte Plastikgemische nicht mehr international gehandelt werden dürfen. Das Problem an diesen Exporten ist, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass dieser Abfall im Ausland illegal in der Umwelt entsorgt wird.

Bereits in den vergangenen Jahren ist zu bemerken gewesen, dass verschmutze Weltmeere, illegale Verbrennungen dieses Kunststoffmülls und auch die vermüllten Landschaften zu starken Umwelt- und Gesundheitsproblemen geführt hat. Besonders in Entwicklungsländern ist dies auffällig.

Seit Anfang des Jahres dürfen nun nur noch saubere, gut sortierte und leicht recyclebare Kunststoffabfälle exportiert werden. Außerdem wird dies unter strenger Kontrolle stattfinden. Es wird davon ausgegangen, dass somit der Anreiz den Müll illegal zu entsorgen, minimiert wird. Die Importeure zahlen schließlich dafür Geld und können das Plastik auch wirklich weiterverwenden, was für sie reizbarer ist als die Entsorgung in der Umwelt.

Doch auch schon in den Jahren zuvor gingen die Exporte nach China und Südostasien deutlich zurück. Die Verwertung in Europa stiegt hingegen an. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 wurden 562.910 Tonnen nach China exportiert. 2019 waren es nur noch 2.600 Tonnen. Ähnlich sieht es mit den Exportmengen nach Südostasien aus. Hier fiel die Menge um knapp 58 Prozent zurück. Somit wurde 2019 nur noch 374.588 Tonnen Kunststoffmüll exportiert.

Am 03. Juli 2021 folgte dann die Einwegkunststoffverbotsordnung (EWKverbotsV). Ab diesem Tag waren dann herkömmliche Einwegprodukte, die aus fossilen Rohstoffen gewonnen wurden, verboten. Oder besser gesagt, das Inverkehrbringen dieser wurde verboten.

Zu den ab nun verbotenen Gegenständen gehören Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe. Außerdem auch to-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essenbehälter aus für uns bekannten Styropor. Ebenso aber auch noch Wegwerfteller und -becher aus biobasiertem oder biologisch abbaubarem Kunststoff.

Seit dem 03. Juli 2021 sind unter anderem to-go-Kaffeebecher verboten
Kunststoff wird zu Recyklat zerkleinert bevor es erneut verwendet wird

Zukünftige Änderungen 

Momentan wird auf Kunststoffflaschen, in denen zum Beispiel Mineralwasser, Erfrischungsgetränke und alkoholfreie Mischgetränke enthalten sind, 25 Cent Pfand genommen. Dosen und Flaschen in denen Milch, Wein, Spirituosen, Frucht- und Gemüsesäfte, sowie Apfelwein oder Cidresind, besitzen kein Pfand. Das soll sich am dem 01. Januar 2022 ändern. Bis zum 01. Juni 2022 dürfen die Verpackungen, die noch im Verkehr sind, weiterhin ohne Pfand verkauft werden. Danach nicht mehr. Ab 2024 wird diese Pfandpflicht noch auf Plastikflaschen mit Milchgetränken erweitert.

Dieses Pfandsystem soll einen Anreiz dafür schaffen, die Flaschen auch wirklich zurückzubringen. Dann können sie nämlich nochmal verwendet werden. Durch einen Recyclingprozess werden dann neue Flachen oder sogar Textilien hergestellt. Ab 2025 wiederum müssen PET-Getränkeflaschen zu mindestens 25 Prozent aus recyceltem Plastik bestehen. 2030 soll dieser Wert dann mindestens auf 30 Prozent erhöht werden und für alle Einweg-Flaschen gelten.

Grundsätzlich hält das Bundesumweltministerium die Möglichkeit und technische Voraussetzung für gegeben, dass Getränkeflaschen in Zukunft ausschließlich aus recyceltem Plastik bestehen könnten. Jährlich nimmt der Anteil an wiederverwendbarem Material nämlich um gut einen Masseprozent zu.

Und jetzt kommen wir zu einem Punkt, dem sich Julienne bereits angenommen hat: Mehrweg!

Ab 2023 sind Restaurants, Caterer und Lieferdienste dazu verpflichtet, neben Einwegbehältern dem Kunden auch Mehrwegbehälter anzubieten. Egal ob für die Suppe, den Salat, den Kaffee oder das Dessert. Die verschiedenen Getränkegrößen müssen ebenso in den Mehrwegbechern vertreten sein. Du als Kunde musst die Wahl haben, ob du dein Essen oder Getränk lieber in Einweg oder Mehrweg transportieren möchtest.

Natürlich gibt es da ausnahmen. Diese Regelung gilt erst ab einer Ladengröße von 80 Quadratmetern und mehr als fünf Beschäftigte. Also kleinere Restaurants oder auch

Imbissbuden unterliegen nicht dieser Pflicht. Sie müssen aber die Möglichkeit anbieten, dass du als Kunde, das Essen in deinen selbst mitgebrachten Boxen oder Becher eingepackt bekommst. Außerdem müssen sie deutlich auf diese Möglichkeit aufmerksam machen.

Das wird aber auch höchste Eisenbahn, wenn du mich fragst… in Deutschland entstehen täglich 770 Tonnen Verpackungsmüll allein durch das Takeaway-Geschäft. Die weltweite Corona-Pandemie und die dadurch geschlossenen Gastronomiebetriebe haben diese Zahl natürlich zum Wachsen gebracht. Schließlich blieb den Restaurants nichts anderes übrig, als zum Mitnehmen zu verkaufen.

"Mein Ziel ist: Ich will Mehrweg zum neuen Standard machen. Kundinnen und Kunden sollen ihr Take-away-Essen oder To-go-Getränk ganz einfach in umweltschonenden Mehrwegbechern oder -behältern erhalten können. Durch die neue Pflicht zum Mehrwegangebot […] werden wir die Verpackungsflut vor allem im To-go-Bereich wirksam eindämmen." - Bundesumweltministerin Svenja Schulze

Ab 2022 wird es unter anderem auch einen Pfand auf Weinflaschen geben
Ab 2022 wird es unter anderem auch einen Pfand auf Weinflaschen geben

Wieso ist Mehrweg besser? 

Es gibt einige Probleme mit diesem doofen Einweg-Kunststoff. Zuerst haben wir da natürlich, dass es im großen Stil illegal entsorgt wird oder von der Bevölkerung einfach in die Umwelt geschmissen wird und somit diese zerstört. Tiere fressen es und verenden daran. Oder wir nehmen die Mikropartikel am Ende selber auf, weil es in dem Fisch ist, den wir essen oder in unser eigenes Grundwasser sickert.

Oder aber auch die Gefahr, die von den ganzen Weichmachern ausgeht, die in den Kunststoffgegenständen ist. Zuerst sind sie zwar in dem Gegenstand fest verankert, aber die können sich durchaus ablösen und gelangen dann in unseren Körper. Bei diesen Weichmachern handelt es sich um endokrine Disruptoren, also Stoffe, die die Fähigkeit haben in unser Hormonsystem einzugreifen. Die möglichen Folgen sind alles andere als harmlos.

Ein weiteres Problem ist, dass der Verschleiß bei diesem Einwegkram eben total hoch ist. Wie der Name auch schon sagt: sie werden einmal verwendet. Dann landen sie — bestenfalls — im Müll. Doch zuvor haben sie unzählige Ressourcen benötigt, um hergestellt zu werden. Zum Teil sogar Ressourcen, die endlich sind und ganz bald schon nicht mehr existierten werden.

Also ich frag mich, wieso der Kram nicht schon längst abgeschafft wurde!

Julienne Mehrwegsschalen 

Julienne hat sich diesem Problem bereits vor längerem angenommen und ein eigenes Mehrwegsystem entwickelt. Wir stehen schließlich für Nachhaltigkeit und wollen deswegen Einwegplastik vermeiden. Überall wo es möglich ist!

Unsere Julienne Mehrwegschalen bestehen aus PP. Das steht für Polypropylen und dieses ist frei von gesundheitsschädlichen Stoffen, wie beispielsweise BPA. Sie sind für die Spülmaschinen geeignet, können ins Gefrierfach oder aber auch — bitte ohne Deckel — in die Mikrowelle gestellt werden.

Und ihre Öko-Bilanz ist viel besser als die von Einweg. Eine herkömmliche Einweg-Verpackung, zum Beispiel eine Schüssel, wiegt im Durchschnitt um die 25g. Eine Mehrwegschale wiegt ungefähr 250g. Wenn du es dir kurz ausrechnest, merkst du, dass zehn Einweg-Schüsseln dem gleichen Gewicht wie dem einer Mehrwegschale entsprechen.

Sprich, wenn du die  zehn Mal benutzt, entsteht ein Gleichstand zwischen Einweg und Mehrweg. Doch jedes weitere Mal, in der du die Mehrwegschale weiter benutzt, ziehst du eine positive Bilanz. Wenn du sie also 250-mal benutzt, „produziert” du pro Benutzung nur 1g Plastikmüll. Und obendrauf ist die Verpackung viel hochwertiger als Einwegkunststoff.

Für dich als Kunde und auch für unsere Partner, die Restaurants, ist unser System vollständig kostenlos und pfandfrei. Du hast bis zu 14 Tagen Zeit die Schüssel bei einem teilnehmenden Julienne-Shop abzugeben. In der Regel wird die Mehrwegschale aber bereits nach wenigen Tagen zurückgebracht, so dass der Kreislauf der Schale schnell geschlossen wird. Die Julienne Mehrwegschalen sind übrigens so ausgelegt, dass sie den Kreislauf mindestens 200-mal durchlaufen können. Das ist so viel besser als Einweg!

Durch Mehrwegschalen lassen sich Einweg-Verpackungen vermeiden

Quellenangabe für die in diesem Artikel genutzten Bilder:

Robert Kneschke – stock.adobe.com

M-Production – stock.adobe.com

Quellenangabe für die in diesem Artikel genutzten Informationen:

Die Bundesregierung

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Mehrweg statt Einweg

Recup

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