Food Guide

Gib Acht auf die Umwelt – Wir haben nur diese eine Erde

Gebt Acht auf die Welt, die nächste Generation möchte auch noch etwas davon haben

Passend zum Earth Day 2021 am 22. April 2021, gebe ich euch einen Einblick in die neue Einwegkunststoffverbotsverordnung (EWKverbotsV), die am 03. Juli 2021 in Kraft tritt. Das Motto des diesjährigen Earth Day heißt: „Jeder Bissen zählt. Schütze was du isst – schütze unsere Erde. Lebe bewusst und nachhaltig. Bio, Regional, Fair”. Ich erkläre dir, was dieses Motto mit dem neuen Gesetz zu tun hat und was genau ab Juli 2021 verboten wird.

Facts, facts, facts

Lass uns doch mal ganz vorne anfangen. Vielen Menschen ist nämlich nicht bewusst, wie viel Kunststoff täglich in der Umwelt landet und was die Folgen daraus sind. Umgangssprachlich sagen wir auch Plastik. Wilder Müll, wie er bezeichnet wird, gelangt nämlich ganz schnell in die Meere und dort bleibt er erstmal.

Neben typischen Dingen wie Mülltüten, to go Verpackungen und Plastikflaschen, die von uns Menschen einfach so auf die Straße, in den Park oder am Strand entsorgt werden, gibt es noch mehr. Z.B. der Abrieb von Autoreifen, verlorene Schiffsladungen oder einfach massenweise illegale Müllentsorgung tragen auch zur Umweltverschmutzung bei.

Das Problem dabei ist, dass Plastik nicht einfach so abgebaut wird, wie eine Bananenschale. Nein! Wie die Verbraucherzentrale (VZ) erklärt, zerfällt es zuerst in winzig kleine Teilchen – Mikroplastik. Tiere, wie Vögel oder Fische, wissen nicht, dass das für sie kein Futter ist. Also fressen sie es und später vergiftet es sie oder sie verhungern mit einem vermeintlich vollen Magen. Nicht so cool, oder?

Allein wir Europäer erzeugen jährlich 25 Millionen Tonnen Kunststoffmüll, berichtet die EU-Kommission. 25 000 000 Tonnen! Das sind 25 Milliarden Kilogramm. Stell dir das Gewicht von knapp 18 Millionen Autos vor – dann hast du das Gewicht dieses Müllberges. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber meine Vorstellungskraft überschreitet das enorm.

Viel des Plastiks, das im Meer landet, schwimmt dort Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte herum. Durch die Strömungen kommt es vor, dass ein Großteil davon an bestimmte Orte gespült wird. Dort sammeln sich dann Mengen von Plastik an und es entstehen förmlich Inseln. Riesige Inseln aus Plastikmüll. Ein Beispiel dafür ist der Great Pacific Garbage Patch, welcher sich im Nordpazifik befindet.

Ein weiteres Problem ist, dass sich Tiere in den Plastikansammlungen verheddern. Dabei kommt es nicht selten vor, dass sie sich verletzen oder sogar einfach hängen bleiben. Ganz klassisch kennt man das von Delfinen oder Meeresschildkröten. Durch die entstandenen Wunden sind sie nicht mehr in der Lage zu jagen oder sind eine einfache Beute für andere Tiere. Doch meist erliegen sie qualvoll ihren Wunden.

Wilder Müll wird durch die Strömungen oft an eine Stelle gespült, an der sich dann Mengen davon sammeln
Wilder Müll wird durch die Strömungen oft an eine Stelle gespült, an der sich dann Mengen davon sammeln

Earth Day ‘21

Der diesjährige Earth Day legt besonderen Wert auf unseren „Foodprint”. Dabei ist aber nicht nur wichtig, was wir essen, sondern auch wie es eben verpackt ist.

Natürlich ist es nervig immer dran zu denken, einen Mehrwegbeutel für das Obst oder Gemüse mitzunehmen und dann greift man schnell zur Plastiktüte. Oder aber den Kaffee schnell in einem to go Becher zu trinken. Doch genau da liegt das Problem – unsere Bequemlichkeit.

Aber auch daran, dass es uns angeboten wird. Im Lebensmittelgeschäft ist es fast unmöglich plastikfrei einzukaufen. Egal was ich nehmen möchte, es ist in Plastik. Selbst das Obst, welches eine Schale zum Schutz hat, wird zusätzlich in Plastik eingepackt. Die Schokoriegel gleich zweimal. Neben der generellen Verpackung, in der sich dann mehrere Riegel befinden, ist nämlich jeder einzelne Riegel noch in z.B. Aluminium eingepackt.

Dabei gibt es inzwischen schon recht gute Alternativen. Der Kaffee to go kann häufig schon im eigenen Kaffeebecher mitgenommen werden. In Großstädten bekommst du meist sogar einen kleinen Preisnachlass. Auf Dauer ist das also nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für dein Portemonnaie.

Für andere Verpackungen wie z.B. das Mittagessen zum Mitnehmen gibt es auch bereits Alternativen. Einen Salat kannst du zum Beispiel super in einer Pappschale mitnehmen. Eine weitere Alternative ist aber auch Maisstärke. Gerade in der Gastronomie bieten sichaber auch wiederverwendbare Verpackungen an.

Inzwischen gibt es schon verschiedene Alternativen zu Plastik
Inzwischen gibt es schon verschiedene Alternativen zu Plastik

Das Gesetz

So nun kommen wir aber auch mal zum Gesetz. Ich für meinen Teil kann mich noch gut dran erinnern, als 2018 von den EU-Mitgliedsstaaten beschlossen wurde, dass sie Einwegkunststoffe verbieten wollen. Die Umsetzung brauchte natürlich Zeit.

Nachdem im November 2020 nach dem Bundestag nun auch der Bundesrat dem Gesetzesentwurf zugestimmt hat, rückten wir dem Ganzen ein großes Stück näher. Am 3. Juli 2021 wird das Gesetz in Kraft treten.

Das Gesetz verbietet das Inverkehrbringen von verschiedenen Einwegkunststoffprodukten, so das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Allgemein gesagt werden die herkömmliche Einwegprodukte, die aus fossilen Rohstoffen, z.B. Erdöl, hergestellt werden, verboten.

Dazu gehören folgende Artikel: Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff. Des Weiteren werden to go Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essenbehälter aus für uns bekannten Styropor, genauer gesagt aus expandiertem Polystyrol, verboten.

Außerdem sind dann auch Wegwerfteller /-becher aus biobasiertem oder biologisch abbaubarem Kunststoff verboten. Du denkst dir jetzt vielleicht: „Aber wieso? Sie sind doch biologisch abbaubar!” Genau hier liegt aber das Problem, denn das stimmt nicht ganz. Der Name weckt leider falsche Assoziationen.

Die industrielle Kompostierbarkeit ist nämlich Voraussetzung und diese ist leider noch nicht weitgenug vorangeschritten. Hinzu kommt, dass nicht alle Produkte aus diesen Kunststoffen in die Biotonne geschmissen werden dürfen, und das erschwert die richtige Trennung. Gelangen die falschen „biologischen” Kunststoffe in den Bio-Müll hat das fatale Folgen. Landet ein vermeintlich biologisch abbaubarer Becher in der Natur, zerfällt dieser nicht wesentlich schneller als Kunststoff aus fossilen Rohstoffen. Auch hier entstehen Mikropartikel. 

All diese Informationen sind auf der Website der Bundesregierung nachzulesen. Die Produkte, die momentan noch im Umlauf sind, dürfen weiterhin verkauft und verwendet werden. Es dürfen aber keine Neuen mehr in den Verkehr gebracht werden.

Die Mikropartikel des zerfallenen Kunststoffs landen am Ende meist wieder auf unserem Teller
Die Mikropartikel des zerfallenen Kunststoffs landen am Ende meist wieder auf unserem Teller

Gib Acht auf die Umwelt

Ich denke, und hoffe vor allem, dass du dich bemühst, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Und fast noch wichtiger es richtig zu entsorgen. Doch was kannst du noch tun?

Ich kann dir nur ans Herz legen auf Plastik zu verzichten. Nimm einen Pfandbecher bei deinem Lieblingscafé, wenn du dir dort täglich deine Kaffee holst. Oder bringe einen eigenen Kaffeebecher von zuhause mit. Kauf Obst und Gemüse ohne Plastikbeutel ein. Selbst, wenn ich mal meine Obstnetze vergesse, kann ich das Obst auch einfach lose in den Einkaufswagen legen. Das schadet weder mir noch dem Obst.

Wir möchten unsererseits ebenfalls dafür sorgen, dass weniger Plastik verwendet wird. Deshalb haben wir von Julienne ein Mehrwegsystem entwickelt. Unsere Julienne-Schalen sind BPA-frei und können mindestens 200-mal durch unseren Kreislauf zirkulieren. 

Somit wünsche ich euch allen einen schönen Earth Day! Und vergesst bitte nie: Wir haben nur diese eine Erde. Jeder Einzelne von uns sollte auf sie Acht geben!

Durch die Julienne-Schalen kann Plastik vermieden werden

Quellenangabe für die in diesem Artikel genutzten Bilder:

panaramka – stock.adobe.com

rangizzz – stock.adobe.com

millefloreimages – stock.adobe.com

 Max – stock.adobe.com

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